Blockheizkraftwerke und Heizkessel von der WSG installiert — Über Darlehen finanziert
SCHWABACH - In einem Wohn- und Geschäftshaus an der Weißenburger Straße läuft seit etwa zwei Wochen die erste größere Heiz- und Energieanlage der Wärme- und Stromgenossenschaft Schwabach (WSG).
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Seit kurzem liefern die Blockheizkraftwerke elektrische Energie und Wärme. V.l.n.r: Harald Humml Elektro, Friedrich Rummel AR, Angelika Majchrzak-Rummel Vorstand, Norbert Brandt AR Vorsitzender, Rolf Waldheim ehem. Vorstand, Ralf Hansen Vorstandsvorsitzender der Wärme- und Stromgenossenschaft, Anton Herzog Heizungsbau. Foto: Schmitt
Innerhalb von knapp vier Wochen hat der Allersberger Fachbetrieb Anton Herzog dort drei Blockheizkraftwerke (BHKW) und zwei Heizkessel als neue Anlage zur Wärme- und Stromversorgung für 43 Parteien eingebaut. In dem Häuserkomplex sind vier Ladenlokale und 39 Wohnungen untergebracht. Die neue Strom- und Wärmeerzeugung ersetzt in dem Haus eine 40 Jahre alte Heizung.
WSG-Geschäftsführer Ralf Hansen freute sich sehr über die gelungene Kooperation mit den Eigentümern, an der nach Darstellung der WSG auch die Hausverwaltung Ramspeck großen Anteil hatte. Die WSG hat in der Wohnanlage den bisherigen Heizungsraum gemietet und dort die moderne Anlage installiert. Die Investitionskosten liegen bei 250000 Euro, belasten die Eigentümergemeinschaft aktuell aber überhaupt nicht.
„Wir verkaufen Wärme und Strom“, erklärte Ralf Hansen. Die WSG hat die Investitionskosten über zehnjährige Darlehen ihrer Anteilseigner aufgebracht. Die Verzinsung für die Genossinnen und Genossen liegt bei 2,82 Prozent jährlich.
Die Anlage ist Eigentum der WSG, die mit den Eigentümern der Wohnungen und Geschäfte einen Vertrag über 15 Jahre Abnahme von Wärme und Strom geschlossen hat. Sowohl die Investition als auch die laufenden Betriebskosten werden über die Vertragslaufzeit von den Bewohnern und Geschäftsinhabern bezahlt. Maßstab zu Anfang sind die bisherigen Kosten pro Quadratmeter.
„Es darf nicht teuerer werden“, lautet die Vereinbarung mit den Eigentümern. Das resultiert hauptsächlich aus dem gesunkenen Energieverbrauch. Die Ersparnis liegt bei 31 Prozent. Auch die Kohlendioxidbelastung reduziert sich um knapp 28 Prozent von 175,4 Tonnen auf 126,6 Tonnen jährlich. Der Strompreis liegt um zwei Cent pro Kilowattstunde unter jenem der Stadtwerke. Für Steigerungen des Gaspreises sind Anpassungsklauseln vereinbart. Das Gas bezieht die WSG allerdings nicht von den Stadtwerken. „Das wäre zu teuer“, hieß es.
Herz der Technik sind drei mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerke, die jährlich 70 Prozent der benötigen Heizwärme und 100000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Der Bedarf des Hauses ohne Geschäfte liegt bei 150000 Kilowattstunden. Zwei weitere Heizkessel können an besonders kalten Tagen zugeschaltet werden.
http://www.nordbayern.de/region/schwabach/warme-und-strom-von-neuer-anlage-1.2453287
Bericht: Robert Schmitt